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Donnerstag, 23. April 2009, 22:45
Immer wieder tauchen bei sinnlosen Kneipengesprächen Diskussionen über Tierkreiszeichen bzw. Sternzeichen auf. Dabei kann eigentlich niemand so genau sagen wie sich ein Tierkreiszeichen definiert und weswegen die Geburt innerhalb dieses Zeitraumes mit bestimmten persönlichen Eigenschaften verbunden sein soll die ein Leben lang gültig bleiben.
Um zu Verstehen wie die Tierkreizeichen entstanden sind und wieso sie mit den Sternen nichts zu tun haben, ist einiges an astronimischen Wissen erforderlich. Leider ist dies bei Leuten die von Astrologie reden selten vorhanden.
Unsere Zeitrechnung basiert auf die Beobachtung der Sonne. Ein Tag ist in 24 Stunden aufgeteilt und dies entspricht der Zeit bis die Sonne wieder an der selben Position am Himmel erscheint. Wird eine Tageslänge jedoch auf Basis eines Fixsterns berechnet, scheint eine Erdumdrehung nur 23:56 zu dauern. Diese Zeitspanne wird Sterntag genannt. Es ist die wahre Zeit, die die Erde benötigt um sich ein mal um sich selbst zu drehen. Der Unterschied zwischen Sterntag und Sonnentag kommt durch die Drehung der Erde um die Sonne zustande. Jeden Tag bewegt sich die Erde ein Stück weiter auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne, so dass der Sonnenaufgang jeden Tag 4 Minuten später sein wird als ein Sternaufgang. Für den Beobachter auf der Erde scheint sich die Sonne jeden Tag ein Stück weiter auf der Ekliptik fort zu bewegen. Im Laufe eines Jahres bewegt sich die Sonne über die gesamte Ekliptik. Dabei steht sie ungefähr alle 4 Wochen in einem anderen Sternbild. Das Sternbild in dem die Sonne am Tag der Geburt einer Person stand ist dessen Tierkreiszeichen oder Sternzeichen.
Probleme
So weit klingt die astronomische Erklärung zu den Tierkreiszeichen noch ganz einleuchtend. Allerdings gibt es da noch ein paar Probleme.
Quellen:
Montenbruck O.; Grundlagen der Ephemeridenrechnung; Elsevier GmbH, Spektrum Akademischer Verlag; München; 7. Auflage (2005).
sowie verlinkte Artikel
Um zu Verstehen wie die Tierkreizeichen entstanden sind und wieso sie mit den Sternen nichts zu tun haben, ist einiges an astronimischen Wissen erforderlich. Leider ist dies bei Leuten die von Astrologie reden selten vorhanden.
- Himmelsäquator: Der Himmelsäquator ist die Projektion des Äquators auf die Himmelskugel. Er ist senkrecht zur Rotationsachse der Erde. Der Himmelsäquator verbindet stets Osten und Westen mit einem Bogen. Steht ein Beobachter auf dem Äquator, so befindet sich der höchste Punkt dieses Bogens im Zenit. Befindet sich ein Beobachter auf dem geographischen Nordpol, so befindet sich der Himmelsäquator auf der südlichen Horizontlinie. Daraus ergibt sich, dass der höchste Punkt des Himmelsäquators immer eine Höhe von 90° - Breitengrad im Süden zu beobachten ist. (auf der nördlichen Erdhalbkugel)
- Ekliptik: Die Ekliptik ist der Großkreis der entsteht wenn die Erde von ihrer Bahnebene um die Sonne geschnitten wird. Ekliptik und Himmelsäquator bilden einen Schnittwinkel von ca 23,5°. Dieser Winkel entspricht der Schiefe der Erdachse. Wo befindet sich nun diese Ekliptik beim Blick in den Himmel?
Während die Position des Himmelsäquators am Himmel nur vom Standort des Beobachters abhängt, ist die Position der Ekliptik am Himmel auch von der Zeit abhängig. Himmelsäquator und Ekliptik bilden zwei Schnittpunkte: Der Frühlingspunkt und der Herbstpunkt. Im laufe eines Tages dreht sich die Erde (um 23,5° geneigt zu Ekliptik) um sich selbst. Der Frühlingspunkt befindet sich also alle 24 Stunden ungefähr an der selben Position am Himmel. Vom Frühlingspunkt ausgehend befindet sich die Ekliptik maximal 23,5° oberhalb des Äquators. Am Herbstpunkt schneiden sich beide Ebenen wieder und die Ekliptik ist maximal 23,5° unterhalb des Äquators. Alle diese Punkte wandern im Laufe eines Tages am Himmel vorbei. Mit Tierkreiszeichen hat das bis jetzt jedoch noch recht wenig zu tun. - Tierkreiszeichen: Die Ekliptik durchläuft eine Reihe von Sternbildern: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann. Alle diese Sternbilder wandern im Laufe von 24 Stunden am Himmel vorrüber. Diese Sternbilder besitzen die gleichen Namen wie die Tierkreiszeichen.
Unsere Zeitrechnung basiert auf die Beobachtung der Sonne. Ein Tag ist in 24 Stunden aufgeteilt und dies entspricht der Zeit bis die Sonne wieder an der selben Position am Himmel erscheint. Wird eine Tageslänge jedoch auf Basis eines Fixsterns berechnet, scheint eine Erdumdrehung nur 23:56 zu dauern. Diese Zeitspanne wird Sterntag genannt. Es ist die wahre Zeit, die die Erde benötigt um sich ein mal um sich selbst zu drehen. Der Unterschied zwischen Sterntag und Sonnentag kommt durch die Drehung der Erde um die Sonne zustande. Jeden Tag bewegt sich die Erde ein Stück weiter auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne, so dass der Sonnenaufgang jeden Tag 4 Minuten später sein wird als ein Sternaufgang. Für den Beobachter auf der Erde scheint sich die Sonne jeden Tag ein Stück weiter auf der Ekliptik fort zu bewegen. Im Laufe eines Jahres bewegt sich die Sonne über die gesamte Ekliptik. Dabei steht sie ungefähr alle 4 Wochen in einem anderen Sternbild. Das Sternbild in dem die Sonne am Tag der Geburt einer Person stand ist dessen Tierkreiszeichen oder Sternzeichen.
Probleme
So weit klingt die astronomische Erklärung zu den Tierkreiszeichen noch ganz einleuchtend. Allerdings gibt es da noch ein paar Probleme.
- Die Tierkreiszeichen teilen die Ekliptik willkürlich in zwölf gleich große Abschnitte. Die eigentlichen Sternbilder sind jedoch alle unterschiedlich groß und es gibt sogar noch weitere Sternbilder in diesem Bereich. Weiterhin springt die Sonne natürlich nicht von einem Sternbild ins nächste, sondern wandert zyklisch. Dabei kann sie sich auch im Laufe eines Tages ins nächste Sternbild bewegen. Wann ein Tierkreiszeichen beginnt und endet müsste also mit einer genauen Uhrzeit angegeben werden, nicht bloß mit einem Datum.
Außerdem müssten die Eigenschaften der Personen auch fließend übergehen und sich nicht plötzlich von einer Minute auf die andere ändern. - Aufgrund von verschiedenen Störungen verändert sich die Position des Frühlingspunktes. Die Präzession lässt die Rotationsachse alle 26000 Jahre einen Kegelmantel umwandern. Dadurch wandert aucht der Schnittpunkt zwischen Ekliptik und Äquator alle 26000 Jahre um 360° weiter. Alle Hundert Jahre sind das immerhin 1,385° die sich der Frühlingspunkt verschiebt. Dazu kommen noch andere Störungen wie z.B. die Nutation. Für den Betrachter von der Erde sieht es natürlich so aus als würden sich die Sterne bewegen. Die Tierkreiszeichen sind jedoch mit festen Daten verknüpft. Widder gilt z.B. vom 20./21. März - 19./20. April. Mittlerweile hat sich jedoch die Ekliptik so weit verschoben, dass Die Sonne am 21. März gar nicht im Sternbild Widder steht sondern im Sternbild Fische. Die Sternbilder haben sich gegenüber den Tierkreiszeichen mittlerweile um ca 4 Wochen verschoben. Vor 2200 Jahren muss die Sonne tatsächlich am 21. März in das Sternbild Widder eingetreten sein. Die Daten der astrologischen Tierkreiszeichen haben also überhaupt nichts (mehr) mit dem zu tun was gerade am Himmel zu sehen ist.
Quellen:
Montenbruck O.; Grundlagen der Ephemeridenrechnung; Elsevier GmbH, Spektrum Akademischer Verlag; München; 7. Auflage (2005).
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